Besinnliche Trilogie erfreute Jung und Alt
Ein vorweihnachtliches Programm begleitete Kinder der Werner-Porsch-Grundschule und die Gäste der Tagespflege Senta durch die Adventszeit. Dabei kam ihnen nicht nur die räumliche Nähe zueinander zugute, sondern auch die offene Bereitschaft beider Einrichtungen zur gegenseitigen Kontaktaufnahme.
Die adventliche Reise zur Begegnung eröffneten die 28 Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a durch einen Besuch in der Tagespflege Senta der Diakonie. Leider musste sich, auf Grund der noch bestehenden Coronabestimmungen, die junge Singschar vor den geöffneten Fenstern des Gemeinschaftsraumes aufstellen. So drangen nun die weihnachtlichen Klänge aus den Kehlen der Kinder, begleitet von der Gitarre ihrer Klassenlehrerin Martina Walther, von draußen nach drinnen und zauberten ein Lächeln in die Gesichter der lauschenden Sentagäste. Durch dieses musikalische Adventstürchen bescherten die Kinder den Tagesgästen eine große Freude und ein paar unbeschwerte Augenblicke. Um den Seniorinnen und Senioren zudem das Leben ein bisschen heller zu machen, wurden sie von den Kindern mit selbst gedrehten Bienenwachskerzen, die mit Thuiazweigen und roten Schleifen verziert waren, beschenkt.
Derweil sorgte in der Klasse 1a von Klassenlehrerin Karin Eichmüller der wöchentliche Oma- und Opa- Vorlesetag für ein besonderes Highlight. Nach Opa Rainer, Oma Gerlinde und Oma Margit las nun Oma Claudia (Foto) den Kindern die Weihnachtsgeschichte vom kleinen Engel Lukas vor. Sie ist selbst Gast in der Tagespflege und wurde von der Pflegerin Emilia begleitet. Die Erzählungen der Großeltern aus der Zeit, wo sie selbst Kinder waren, faszinierten die Schüler. So konnten sie gar nicht glauben, dass früher am Christbaum echte Wachskerzen waren, dass der Kaufladen nach Weihnachten wieder auf dem Dachboden verschwand oder dass viel Schnee lag. Gerne sangen die Kinder ihren Vorlesepaten ein paar Weihnachtslieder vor oder sagten ein Gedicht auf. Mit einem großen Danke-Applaus wurden die Omas und der Opa verabschiedet.
Im Senta nebenan freute man sich indes auf den Besuch des Christkinds. Einige Stammgäste hatten sogar deshalb einen zusätzlichen Tag in der Senta gebucht, um dabei sein zu können. Am Vormittag wurde durch die emsigen Mitarbeiterinnen eine Christmette zelebriert und viel gesungen, ebenso kam Pfarrer Sven Grillmeier vorbei und feierte das Abendmahl. Den ganzen Tag über gab es Punsch, Plätzchen und zu Mittag Wiener mit Kraut, für viele ein traditionelles Heiligabendessen. Am Nachmittag kam endlich das lang erwartete Christkind (Lisa Geier) mit seinem Engel (Eva Geier), las eine Weihnachtsgeschichte vor, verteilte die Geschenke und blieb sogar noch zum Kaffetrinken mit Stollen und Plätzchen.
Diese Trilogie der vorweihnachtlichen Ereignisse aus der Ortsgemeinde Speicherdorf ist ein positives Paradebeispiel für das Leben in einer funktionierenden Gemeinschaft, für generationenübergreifenden Umgang miteinander und gegenseitige Wertschätzung. Die jugendliche Unbeschwertheit trifft auf jahrzehntelange Lebenserfahrungen und daraus entsteht eine Schnittmenge, von der beide Altersgruppen nachhaltig profitieren. Die Kinder bekommen ein Gespür für die Bedürfnisse der älteren Menschen, die ihre Großeltern oder Urgroßeltern sein könnten, und umgekehrt merken die Gäste der Tagespflege, dass sich auch die Jüngeren um sie kümmern und sie so nicht vergessen sind. Zudem bietet die Nähe der Grund- und Mittelschule zur Seniorenbetreuung in der Tagespflege die einmalige Konstellation, im gesamten Jahreslauf gemeinsame Projekte anzugehen und voneinander zu lernen.
Davon gibt es in Zukunft sicher noch viel mehr zu berichten.